Ein Gastartikel von Markus Spitzli.
Im Internetbusiness Fuss zu fassen ist einfach. Website hochziehen und schon kommen die Kunden. Das habe ich zumindest am Anfang gedacht und wurde sehr schnell des besseren belehrt. Und dennoch habe ich 18 Monate gebraucht bis ich meinen Internetauftritt grundlegend geändert habe. Orientiert habe ich mich dabei an erfolgreiche Entrepreneure. Sie haben eines gemeinsam: ein authentisches Branding.
Internetmarketing funktioniert einfach nicht
Wenige schaffen es im Internetmarketing erfolgreich zu werden und davon leben zu können. Viele Leute bauen ein Website auf, bloggen was das Zeug hält und aus Mangel an Erfolg hören sie wieder auf. Meistens fehlt ein Konzept, was sie wirklich erreichen wollen. Es gibt Leute, die interessieren sich für Internetmarketing. Sie investieren ihr Geld in Kurse von berühmten Internetmarketeers, in Werbung, kostenpflichtige E-Mail Marketing Software, in WordPress Plugins und Themes, in Bücher, etc, etc, etc. Anstatt Geld zu verdienen geben sie es aus und setzen das Gelernte erst gar nicht um. Dann wiederum gibt es Leute, die wollen tatsächlich Geld im Internet verdienen, investieren ebenfalls ihr Geld, finden ihre Nische und ziehen einige wenige Kunden an. Sie sind frustriert, weil sie scheinbar alles richtig gemacht haben. Sie wendeten alle verfügbaren Strategien an und haben dennoch keinen Erfolg.
Nur wenige schaffen den Sprung. Sie verdienen im Internet Geld und leben ganz gut davon. Da fragt man sich: Was unterscheidet sie von dem Rest?
Das Erfolgsrezept ist …
- Keiner mag unehrliche, respektlose und überhebliche Personen.
- Keiner mag als Objekt behandelt werden.
- Keiner mag es ausgenutzt zu werden.
Meiner Ansicht nach trifft dies auf viele Internet Marketeers zu. Viele betrachten die Kunden als Geldmaschine und übersehen den Menschen und die Bedürfnisse in ihnen.
Als Kunden wollen wir mit Personen arbeiten, welche…
- ehrlich sind
- sich für uns einsetzen
- sich für uns interessieren
- unsere Probleme lösen
- uns einen Mehrwert schaffen.
Solche Personen sind meiner Ansicht nach inspirierend und machen aus Kunden Fans. Sie alle geben sich authentisch und zeugen von einem starken Bewusstsein über sich selbst. Sie zeigen sich wie sie sind und spielen niemandem etwas vor. Selbst wenn sie jemanden vor den Kopf stossen bleiben sie sich selbst. Dies sehe ich als entscheidender Erfolgsfaktor an. Für mich treffen diese Eigenschaften unter anderem auf folgende Personen zu: Vladislav Melnik, Filiz Scarcella, Michael Geerdts, Stefan Merath, Ralf Schmitz und Benedikt Ahlfeld gehört mit seinen Blogs natürlich auch dazu. 😉
Wie schaffst du es genau so erfolgreich zu werden wie sie? Indem du dein Selbstbewusstsein stärkst und dir im Internet ein authentisches Branding verpasst.
Wer bin ich und ja wieviele?
Unter Selbstbewusstsein stärken, im Zusammenhang mit Internetmarketing, verstehe ich gezielte Fragen zu stellen, welche dir helfen ein authentisches Business aufzubauen. Es bringt ja nix wenn du die Nische Gemüsegarten belegst, weil es sonst niemand belegt, obwohl du mit Gartenarbeiten nichts am Hut hast. Schlussendlich brauchst du ein Business, welches zu dir passt und Kunden, welche dir am Herzen liegen.
Im Mai 2016 bin ich mit meiner neuen Domain online gegangen, nachdem ich mir ein paar wichtige Fragen gestellt hatte. Für die Beantwortung habe ich mir mehrere Wochen Zeit gelassen, weil ich mir selbst treu bleiben und nicht denselben Fehler nochmals begehen wollte. Zuvor hatte ich kein Konzept und wusste weder was ich erreichen wollte, noch wen ich mit meinem Blog ansprechen will. Ausserdem entsprach die Farbenwahl und der Aufbau der Website überhaupt nicht meinem Stil. Ich wollte einen Internetauftritt mit einem authentischen Brand.
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Frage: Was ist dir wichtig / Was sind deine Werte?
Die Frage zu beantworten ist insofern wichtig, weil es dir einen Leitfaden gibt. Wenn du im Begriff bist etwas zu tun das nicht deinen Werten entspricht, dann lass es sein. Es wird dir längerfristig ein erfüllenderes Gefühl geben, wenn du nach deinen Werten handelst. Falls dir keine Ideen kommen findest du bei Google mit dem Keyword „Werte Liste“ genügend Vorlagen.
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Frage: Welche Nische passt zu mir?
Bevor du die Frage der Nische beantwortest, solltest du dich fragen, welche Interessen du überhaupt hast. Danach kannst dich auf die Suche nach einer dir entsprechenden Nische begeben. Je spezifischer die Nische desto besser. Ich denke du kennst das Prinzip. 😉
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Frage: Was ist mein Wunschkunde?
Stell dir mal vor du arbeitest mit Kunden, denen du nichts abhaben kannst. Du magst sie nicht und sie nerven dich. Derart zu arbeiten macht keinen Spass. Ausserdem werden es deine Kunden spüren und demnach nichts mit dir zu tun haben wollen. Wenn du dir jedoch im klaren darüber bist, welche Kunden dir am Herzen liegen, wirst du alles daran setzen sie glücklich zu machen. Das Arbeiten macht Freude, wenn man überhaupt noch von Arbeiten sprechen kann. Hierzu empfehle ich dir das Buch „Die Kunst seine Kunden zu lieben.“ von Stefan Merath. Es ist in eine Geschichte verpackt, verständlich geschrieben und hat mir geholfen meinen Wunschkunde zu identifizieren.
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Frage: Was ist meine Motivation?
Sei mal ganz ehrlich. Was möchtest du im Internet erreichen? Was ist deine Motivation? Wenn du einzig und alleine Geld verdienen möchtest, dann stelle dir vor du würdest dir selbst gegenüber stehen. Würdest du dir selbst etwas abkaufen? Vermutlich kaum. Solange Geld verdienen dein Hauptmotivator ist, wirst du keinen Erfolg haben. Erfolgsversprechender ist eine Motivation, mit derer du einen Mehrwert für deinen Kunden schaffst.
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Frage: Welchen Mehrwert biete ich meinem Kunden?
Jetzt wo du weisst wer dein Wunschkunde ist und was du erreichen möchtest, kannst du dir überlegen welchen Mehrwert du deinem Kunden bietest. Idealerweise löst du ihm ein Problem. Oder du entwickelst ein Konzept, das mehrere Probleme löst.
Branding Massnahmen
Zuvor hast du dir ernsthafte Gedanken gemacht wofür du stehst und wie du deinen Wunschkunden unterstützen kannst. Nun brauchst du dich im Internet entsprechend zu positionieren, so dass du deinen Wunschkunden anziehst. Um meinen gegenüber Leser ansprechend aufzutreten, habe ich mich entschieden auf den Limbic Ansatz von Dr. Georg Häusel zu stetzen. Das Buch BrainView hat mir dabei am besten geholfen.
- Vorbereitung: Limbic Profiling
Ich habe mich und meinen Wunschkunden anhand der Limbic-Map untersucht und festgestellt, dass wir sehr ähnlich ticken. Wir mögen in etwa dieselben Farben, vertreten die gleichen Werte und verwenden dieselbe Sprache. Als ich dies realisierte war der Rest ganz einfach. Sollten bei dir die Resultate krass auseinander liegen, empfehle ich dir deinen Wunschkunden zu überdenken. Ansonsten brauchst du dich zu entscheiden ob du dich authentisch gegeben oder dich für deinen Kunden zu verstellen willst.
- Farben
Anhand des Limbic Ansatzes habe ich die zu verwendenden Farbcodes bestimmt. Ich fand heraus, dass die Farben meinen Lieblingsfarben entsprechen. Es wäre vermutlich einfacher gewesen, wenn ich im vornherein meine Lieblingsfarben gewählt hätte. ? Meine Empfehlung: Verwende einfach deine Lieblingsfarben und bestimme deine Farbcodes.
- Layout
Die Wahl meiner Layouts basiert auf dem Wert „Einfachheit“. Dies gilt für alle Medien, Präsentationen und auch für meine Website. Der Wert wird von meinem Wunschkunden ebenfalls vertreten, weshalb er sich dadurch wohl fühlen wird. Meine Empfehlung: Wähle Layouts die deinen Werten entsprechen.
- Medien, Website und Logo
Meine Medien, die Website und das Logo basieren alle auf dem zuvor bestimmten Layout und der Farbwahl. Das Logo habe ich bei Fiverr erstellen lassen und beim Auftrag meine Werte und Farbcodes mitgeliefert. Die Resultate haben mich umgehauen und direkt angesprochen. Es gab derart viele gute Vorschläge, dass es mir schwer fiel eine Wahl zu treffen. Mit dem Endresultat bin ich mehr als zufrieden. Meine Empfehlung: Schaue nach deinen Werten und orientiere dich bei der Gestaltung der Medien danach. Sollte dein Wert Kreativität sein, dürfen deine Medien ohne weiteres kreativ aussehen.
- Sprache (Du/Sie/unpersönlich)
Ich fühle mich unwohl wenn ich meine Kunden mit „Sie“ ansprechen würde. Also spreche ich sie mit Du an. Das kann bei dir natürlich unterschiedlich sein. Vielleicht magst du es formeller. Vor allem dann wenn deine Nische Firmen ansprechen soll. Neben der Ansprache verwende ich in meinen Texten bestimmte Triggerwörter, welche auf die Werte meiner Wunschkunden abzielen. Damit fühlen sie sich abgeholt und verstanden. So reagieren dominierende Menschen sehr gut auf Triggerwörter, die ihren Status anheben. Wobei ein abenteuerlicher Mensch nichts damit anfangen kann. Er interessiert sich eher für Triggerwörter die Abwechslung versprechen. Wenn du die Triggerwörter konsequent auf deinen Wunschkunden zuschneidest wird er sich für dich interessieren. Was dir natürlich zu Gute kommt.
Konsequente Umsetzung
Beim Branding ist es wichtig, dass du immer dieselben Komponenten verwendest. Deine Kunden merken es, wenn du einmal davon abweichst. Verwende immer dieselben Farben, Layouts und Sprache. Branding heisst Wiedererkennung. Schlussendlich soll ein Kunde mit einem Blick auf ein Medium an dich denken und nicht an einen Konkurrenten. Mit der konsequenten Umsetzung meines Brandings habe ich eine Handvoll Leser verloren. Sie konnten sich mit meiner Positionierung nicht mehr wiederfinden. Stattdessen habe ich meine Liste verdreifacht und verbuche mehr Leser als je zuvor. Ich bin mit meinem Internetauftritt glücklich und mit dem Erfolg zufrieden. Das liegt auch daran dass ich mich authentisch zeige und Spass an meiner Internetpräsenz habe. Denselben Effekt berichtete mir kürzlich Filiz von Lesewerk, welche einen ähnlichen Wandel durchlief.
Quickguide
Kurz zusammengefasst ergibt sich vom Artikel folgende Aufgaben, damit es mit deinem authentischen Branding klappt:
- Klarheit schaffen über die eigenen Werte, dem Wunschkunden und wie du ihn unterstützen kannst.
- Anhand der eigenen Werte die Farben, Layouts und Sprache für dein Branding bestimmen.
- Konsequente Umsetzung des Brandings.
Zusammenfassung
Erfolg im Internet heisst nicht unbedingt alle Regeln zu beachten und alle Strategien der Internetmarketeer einzuhalten. Es heisst aber definitiv sich authentisch im Internet zu zeigen, Probleme von Wunschkunden zu lösen und einen Mehrwert zu schaffen. Dies erreichst du indem du dir Klarheit darüber verschaffst, was für dich wichtig ist und wer deine Wunschkunden sind. Dies ist die Basis für die Bestimmung der zu verwendenden Farbe, Struktur und Sprache deines Brandings. Dieses verwendest du konsequent auf deiner Website und in den Social Medien. Schliesslich sollen die Kunden dich wiedererkennen und zu Fans werden.
Über den Autor:
Markus Spitzli ist Blogger, Coach, Informatiker, Ehemann, Vater und vieles mehr.
Markus packt Probleme lieber an der Wurzel an, anstatt Symptome zu bekämpfen. Auf seinem Blog www.markusspitzli.com schreibt er deshalb über das stärken des Selbstbewusstseins, Selbsterkenntnis und Persönlichkeitsentwicklung. Dies fasst er unter dem Konzept „Erkennen, Transformieren, Inspirieren“ zusammen.